Kohlhaas - Junges Theater FESTIVAL Rosenheim
Das JTR wird 5 Jahre alt und das wird gefeiert: 5 Jahre, 7 Stücke in 3 Wochen.
Die Produktion widmet sich der mächtigen literarischen Vorlage von Heinrich von Kleist.
Die Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit aus dem Jahre 1532, deren Folge jahrelange Gewalttaten waren und mit der Hinrichtung des Kaufmannes Hans Kohlhase endete. Die damit verbundenen Fragen nach Gerechtigkeit, individueller Freiheit, Selbstbestimmung und Macht beschäftigten Kleist fast dreihundert Jahre später noch in seiner Novelle „Michael Kohlhaas“.
Nachdem der Pferdehändler Michael Kohlhaas Opfer eines Betrugs wird, scheitert er auf dem Rechtsweg. Als rechtsschaffender Bürger kann er nicht mit Machtmissbrauch und Vetternwirtschaft in seinem Land leben und bricht zu einem grausamen Rachefeldzug auf, um Gerechtigkeit für sich und andere zu erreichen.
Heute sind diese Fragen immer noch brandaktuell: Wer schützt mich, wenn mir Unrecht zustößt? Wieviel Macht habe ich? Wie frei bin ich? Wo fängt Zivilcourage an und wo wird sie zu Terrorismus? Wer bestimmt mich? Was macht mich aus?
Ohne zu werten durchleuchtet die Inszenierung von Domagoj Maslov den Prozess der eigenen Ermächtigung und die Eskalation der Gewalt. Zwei Protagonisten treffen im beinahe leeren Raum aufeinander. Die Figuren sind radikal reduziert. Die Spieler bedienen sich des gewaltigen Textes im Kampf um Identität, Selbstbestimmung und der Suche nach Gerechtigkeit. Heinrich von Kleists sperrige Chronik wird in der Fassung des Ensembles zu einem verbalen Schlagabtausch, die dem Publikum die Geschichte kurzweilig und verständlich näherbringt.
Regie: Domagoj Maslov
Es spielen: Andreas Schwankl, Benedikt Zimmermann
Date
Junges Theater Rosenheim e.V.
Das Junge Theater Rosenheim macht professionelles Theater für und mit jungen Menschen. In Rosenheim und Umgebung. Unsere Ziele sind:
Theater für alle!
Alle jungen Menschen in der Region sollen die Gelegenheit bekommen, Bühnenkunst zu erleben.
Ganz einfach, mit wenig Aufwand.
Theater mit allen!
Alle, wirklich ALLE jungen Menschen dürfen mitgestalten. Das heißt auch mitentscheiden. Und das alles mit höchstmöglicher künstlerischer Qualität.